Tamara Black

Das Erste, was ich dachte, als ich Björn traf, war 'wow. Obwohl er aus Deutschland kam, war sein englisch flie ßend und elegant wie das eines Klassikers. Er war ganz einfach die imposanteste Person, der ich je begegnet bin. Für mich verkörperte er die begabte Person, derer ich in Cambridge viele erwartet hatte. Aber Björn war etwas Besonderes. Er war bescheiden, reserviert unbd besa ß beneidenswerten Witz und einen Sinn für Humor, den jeder mochte. Ich hatte während unseres ersten Jahres das Glück eine Wand mit ihm zu teilen, da er mein Zimmernachbar war. Wir wohnten ganz oben im Wolfson Building, auf dem Flur E - ein Ort von wenig Aktion! Es dauerte eine Weile, bis ich mich an das Leben im Trinity College gewöhnt hatte, und so verbrachte ich meinen ersten Term im Flur E, was mein kleiner Platz wurde. Björn war immer Teil dieses Platzes und ich war stolz, ihn dort zu haben. Ich bemerkte, das Björn, wenn er traurig war, nur sehr selten aus seinem Zimmer kam. Oft bemekte ich seine Anwesenheit nur durch das kleine Geräusch, das er machte, wenn er einen Stecker in unserer gemeinsamen Wand wechselte. Es war trozdem ein beruhigendes Geräusch, es gab wir spät abends Ermutigung, wenn ich mich mit einer spanischen überstetzung abplagte, während ich Marvin Gaye or Al Green hörte.

Musik war eins der Dinge, die mir während meines ersten Trimester an der Universität Kraft gaben; ohne Musik konnte ich nicht aufstehen oder mich anziehen. Björn war meinem Geschmack gegenüber immer sehr tolerant und ich lernte bald, da ß wir viele ähnliche Lieder mochten, oder zumindest ihre Melodie. Eines dieser Lieder war von Busta Rhymes und Mariah Carey - ich spielte es wie besessen während des ganzen Tages, nie wirklich bewu ßt, da ß Björn es hören könnte oder villeicht sogar zuhörte, da Wolfsons Wände erstaunlich dick waren. Aber wir hatten natürlich auch Fenster, und die waren oft offen. Eines abends spielte ich den Busta Rhymes Song und Björn klopfte an meine Tür und bat mich, es lauter zu stellen.

Ich war wirklich überrascht - ich hatte nicht gewu ßt, das er Freude and hip hop und RnB hatte. Ich stellte die Musik wie gewünscht lauter und wir tanzten ein bi ßchen bis Björn sich hinsetzte und nur mit einem frechen Grinsen zu der Musik nickte. Es war gerade dieses Grinsen, das meine Freundin Shan Andrea immer an Björn erinnern wird.

Björns Lieblingsclub in Cambridge war "The Fez". Wie auch ich, sprach er herablassend über minderwertige Clubs wie Cindies oder Life. Wir gerieten einen Abend am Ende des Trimesters ins Cindies als uns nichts besseres einfiel. Wir blieben nur 5 Minuten und lachten miteinander auf dem ganzen Weg nach Hause über den klebrigen Fu ßboden und die betrunkenen Amateur- "pole dancers".

Es ist unmöglich, mit Björn zu sprechen, ohne seinen un- und au ßergewöhnlichen Wortschatz zu bemerken. Er lehrte Jonty und mir über die Jahre so viele neue Worte. Jonty machte sogar eine Liste davon! Ich mu ßte des öfteren ein Wörterbuch konsultieren, um die emails zu verstehen, die er mir während der Ferien ab und zu schickte. Während des Semesters war mein Gesicht oft in Verwirrung verzogen, wenn ich ihm im Speisesaal gegenübersa ß, und mich verzweifelt bemühte, seine komplizierten Formulierungen und philosophischen Gedanken zu entschlüsseln. Er beklagte sich darüber keine jungen Damen äußerster Schönheit [in altenglischer Redewendung] kennengelernt zu haben, und beschwerte sich darüber, da ß Frauen in Cambridge immer reizloser [wiederum in altenglischer Form] wurden. Er lehrte mir Worte wie "swarthy" [dunkelhäutig] und paroxysm [Krampfanfall] und schickte mir einmal eine email, in der er die häufigsten philias [Lieben] und Fetische, die der Menschheit bekannt waren, aufzählte. Für Björn war nichts tabu - er war immer für einen Witz zu haben, aber folgte das dann später am Abend mit einem Auszug aus der Enzyklopedie.

Mein Vater war immer ganz aufgeregt, wenn er mich am Ende des Semesters abholte. Björn beeindruckte ihn sehr, die Art, in der er sprach, seine offensichtliche Wei ßheit, sein müheloser Charme. Wir redeten dann auf dem ganzen Weg nach Hause über Björn und mein Vater witzelte, da ß er Björn als seinen Genius-Sohn adoptieren wolle. Björn der Bär, er hatte eine scharfe Intelligenz, die mein Vater wohl gern selbst gehabt hätte.

Die Wahrheit ist, da ß niemand je ein schlechtes Wort über Björn zu sagen hatte. Er war einfach eine erhabene Figur. Björn inspirierte. Obwohl ich ihn nur drei Jahre kannte, machte er in dieser kurzen Zeit unwissend einen riesigen Beitrag zu meinem Leben. Auf meinen Reisen in Lateinamrika und Italien erzählte ich stolz von meinem legendärem Fruend. Ich freute mich ernorm darauf, im Oktober wieder Zeit mit Björn zu verbringen. Er wäre einer der wenigen Studenten im vierten Jahr hier am Trinity College gewesen, die ich kannte, und war einer meiner Besten Freunde im College. Als ich zuerst von Björns Tod hörte, erinnere ich, mich mir zu wünschen, da ß er zum Trinity College zurückgekehrt wäre, so da ß er Spaß mit seinen Freunden hätte haben können. Vielleicht hätten wir einen Unterschied in seinem Leben machen können. Aber dann erinnerte ich mich, da ß Björn immer wu ßte, was er tat, er hatte für alles einen Grund. Jetzt glaube ich, da ß, wo immer Björn sein mag, er glücklich ist, und dies erfüllt mich mit unglaublichem Frieden. Ich werde Björn nie vergessen und er wird mich immer zu gro ßen Dingen inspirieren.